السبت، 14 يونيو 2008

Nachkriegsliteratur (nach 1945)

Nachkriegsliteratur (nach 1945)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sprach man von einem literarischen Nullpunkt. Die „Trümmerliteratur“ beschrieb eine zusammengebrochene Welt, bald besann man sich aber darauf, versäumte Entwicklungen der Weltliteratur nachzuholen, erst jetzt, über zwanzig Jahre nach seinem Tode, wurde Franz Kafka entdeckt. Die Wiener Gruppe praktizierte innovative Formen der Lyrik, in Westdeutschland formierte sich die Gruppe 47, deren lose assoziierten Mitglieder tonangebend in der Nachkriegsliteratur waren.
Mit dem Entstehen neuer deutscher Staaten entstanden unterschiedliche Bedingungen für die Literatur. Im Folgenden werden die deutsche Literatur der BRD, der DDR, Österreichs und der Schweiz getrennt dargestellt, die Unterschiede sollten aber nicht überbewertet werden: Immerhin handelt es sich um eine gemeinsame Sprache und, mit Ausnahme der DDR, um einen gemeinsamen Markt.
Bundesrepublik Deutschland
Unmittelbar nach 1945 wurde der Schrecken des Krieges und die Situation der Heimgekehrten dargestellt. Eine neu entdeckte Form dafür war die Kurzgeschichte, etwa von Heinrich Böll (1917–1985). Nach dem Einsetzen des deutschen Wirtschaftswunders, konzentrierte man sich auf die Gegenwart, Romane von Wolfgang Koeppen (1906–1996), Siegfried Lenz (1926), Christine Brückner (1921–1996) und Martin Walser (1927) behandeln dies. Günter Grass (1927), Literaturnobelpreisträger des Jahres 1999, schrieb „Die Blechtrommel“, einen Schelmenroman, der die jüngere deutsche Geschichte behandelte und auch international hohes Ansehen errang. Wichtiger Lyriker der Zeit war Günter Eich (1907–1972), der auch Hörspiele schrieb, ein damals sehr populäres Genre. Konkrete Poesie stammte u. a. von Helmut Heißenbüttel (1921–1996).
Autoren, die sich nur schwer einer bestimmten Richtung zuordnen lassen, sind Uwe Johnson (1934–1984), der vom Nouveau roman geprägte Ror Wolf (1932) und der experimentierfreudige Arno Schmidt (1914–1979). Wolfgang Hildesheimer (1916–1991) schrieb absurde Dramen zu einer Zeit, als die Theaterlandschaft noch immer von Bertolt Brecht geprägt war.
Mit dem Vietnamkrieg und der 68er-Bewegung besann man sich auf das politische Gedicht (Hans Magnus Enzensberger (1929), Erich Fried (1921–1988)) und das politische Drama (Peter Weiss (1916–1982), Rolf Hochhuth (1931). Eine dem entgegengesetzte Tendenz war die „Neue Subjektivität“, die Beschäftigung mit privaten Themen (u. a. Jürgen Theobaldy). Herausragender deutschsprachiger Pop- und Underground-Lyriker der 70er Jahre war Rolf Dieter Brinkmann (1940–1975).
In den 80er Jahren traten Botho Strauß (1944) (Drama) und Ulla Hahn (1946) und später Durs Grünbein (1962) (Lyrik) hervor.
Deutsche Demokratische Republik
Die DDR definierte sich selber als „Literaturgesellschaft“ (der Begriff stammt von Johannes R. Becher), sie kämpfte gegen die „Poesiefeindlichkeit“ des Westens und gegen die Ghettoisierung einer Hochkultur. Eine Demokratisierung sollte auf Ebene der Produktion, der Distribution und der Rezeption durchgeführt werden. Allerdings wurde durch die Zensur der Begriff der Demokratisierung ad absurdum geführt, da der Staat versuchte, die Literatur zu funktionalisieren und für seine Zwecke, für die des Realsozialismus, zu verwenden.
Das Regime förderte eine Literatur auf der Grundlage des Sozialistischen Realismus, ein darauf aufbauender Plan wurde als „Bitterfelder Weg“ bekannt. Unter den regimenahen Autoren ist vor allem Hermann Kant (1926) zu erwähnen. Johannes Bobrowski (1917–1965) verfasste die wichtigste Prosa seiner Zeit. In den 1970er Jahren lässt sich wie in der BRD eine Tendenz zur „Neuen Subjektivität“ feststellen. Viele Autoren mussten oder durften die DDR verlassen, so Wolf Biermann (1936), Sarah Kirsch (1935) und schon früher Uwe Johnson (1934-1984). Wichtige Autoren sind unter anderem: Christa Wolf (1929), Heiner Müller (1929–1995), Irmtraud Morgner (1933–1990), Stephan Hermlin (1915–1997), Stefan Heym (1913–2001), Jurek Becker (1937–1997).

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